Mein Herz brennt

Nun liebe Kinder gebt fein acht
Ich bin die Stimme aus dem Kissen
Ich hab euch etwas mitgebracht
Hab es aus meiner Brust gerissen

Mit diesem Herz hab ich die Macht
Die Augenlider zu erpressen
Ich singe bis der Tag erwacht
Ein heller Schein am Firmament
Mein Herz brennt

Sie kommen zu euch in der Nacht
Damonen Geister schwarze Feen
Sie kriechen aus dem Kellerschacht
Und werden unter euer Bettzeug sehen

Nun liebe Kinder gebt fein acht
Ich bin die Stimme aus dem Kissen
Ich hab euch etwas mitgebracht
Ein heller Schein am Firmament
Mein Herz brennt

Sie kommen zu euch in der Nacht
Und stehlen eure kleinen heissen Tranen
Sie warten bis der Mond erwacht
Und drucken sie in meine kalten Venen

Nun liebe Kinder gebt fein acht
Ich bin die Stimme aus dem Kissen
Ich singe bis der Tag erwacht
Ein heller Schein am Firmament
Mein Herz brennt




Links 234

Kann man Herzen brechen
Konnen Herzen sprechen
Kann man Herzen qualen
Kann man Herzen stehlen

Sie wollen mein Herz am rechten Fleck
Doch seh ich dann nach unten weg

Dann schlagt es links

Konnen Herzen singen
Kann ein Herz zerspringen
Konnen Herzen rein sein
Kann ein Herz aus Stein sein

Sie wollen mein Herz am rechten Fleck
Doch seh ich dann nach unten weg

Dann schlagt es links

Links zwo drei vier links

Kann man Herzen fragen
Ein Kind darunter tragen
Kann man es verschenken
Mit dem Herze denken

Sie wollen mein Herz am rechten Fleck
Doch seh ich dann nach unten weg

Doch schlagt es in der linken Brust
Der Neider hat es schlecht gewusst

Links zwo drei vier links




Sonne

Eins, zwei, drei, vier, funf, sechs, sieben, acht, neun, aus

Alle warten auf das Licht
Furchtet euch, furchtet euch nicht
Die Sonne scheint mir aus den Augen
sie wird heut Nacht nicht untergehen
und die Welt zahlt laut bis zehn

Eins
Hier kommt die Sonne
Zwei
Hier kommt die Sonne
Drei
Sie ist der hellste Stern von allen
Vier
Hier kommt die Sonne

Die Sonne scheint mir aus den Handen
kann verbrennen, kann euch blenden
wenn sie aus den Fausten bricht
legt sich heiss auf das Gesicht
sie wird heut Nacht nicht untergehen
und die Welt zahlt laut bis zehn

Eins
Hier kommt die Sonne
Zwei
Hier kommt die Sonne
Drei
Sie ist der hellste Stern von allen
Vier
Hier kommt die Sonne
Funf
Hier kommt die Sonne
Sechs
Hier kommt die Sonne
Sieben
Sie ist der hellste Stern von allen
Acht, neun
Hier kommt die Sonne

Die Sonne scheint mir aus den Handen
kann verbrennen, kann dich blenden
wenn sie aus den Fausten bricht
legt sich heiss auf dein Gesicht
legt sich schmerzend auf die Brust
das Gleichgewicht wird zum Verlust
l asst dich hart zu Boden gehen
und die Welt zahlt laut bis zehn

Eins
Hier kommt die Sonne
Zwei
Hier kommt die Sonne
Drei
Sie ist der hellste Stern von allen
Vier
Und wird nie vom Himmel fallen
Funf
Hier kommt die Sonne
Sechs
Hier kommt die Sonne
Sieben
Sie ist der hellste Stern von allen
Acht , neun
Hier kommt die Sonne




Ich will

Ich will

Ich will dass ihr mir vertraut
Ich will dass ihr mir glaubt
Ich will eure Blicke spuren
Ich will jeden Herzschlag kontrollieren

Ich will eure Stimmen horen
Ich will die Ruhe storen
Ich will dass ihr mich gut seht
Ich will dass ihr mich versteht

Ich will eure Fantasie
Ich will eure Energie
Ich will eure Hande sehen
Ich will in Beifall untergehen

Seht ihr mich?
Versteht ihr mich?
Fuhlt ihr mich?
Hort ihr mich?

Konnt ihr mich horen?
Konnt ihr mich sehen?
Konnt ihr mich fuhlen?
Ich versteh euch nicht

Ich will

Wir wollen dass ihr uns vertraut
Wir wollen dass ihr uns alles glaubt
Wir wollen eure Hande sehen
Wir wollen in Beifall untergehen - ja




Feuer frei!

Getadelt wird wer Schmerzen kennt
Vom Feuer das die Haut verbrennt
Ich werf ein Licht in mein Gesicht
Mein heisser Schrei
Feuer frei!

Bang bang

Geadelt ist wer Schmerzen kennt
Vom Feuer das in Lust verbrennt
Ein Funkenstoss in ihren Schoss
Mein heisser Schrei
Feuer frei!

Bang bang
Feuer frei!

Gefahrlich ist wer Schmerzen kennt
Vom Feuer das den Geist verbrennt
Bang bang
Gefahrlich das gebrannte Kind
Mit Feuer das vom Leben trennt
Ein heisser Schrei
Bang bang
Feuer frei!

Dein Gluck
Ist nicht mein Gluck
Ist mein Ungluck

Bang bang
Feuer frei!




Mutter

Die Tranen greiser Kinderschar
ich zieh sie auf ein weises Haar
werf in die Luft die nasse Kette
und wunsch mir, dass ich eine Mutter hatte
keine Sonne die mir scheint
Keine Brust hat Milch geweint
In meiner Kehle steckt ein Schlauch
Hab keinen Nabel auf dem Bauch

Mutter

Ich durfte keine Nippel lecken
und keine Falte zum Verstecken
niemand gab mir einen Namen
gezeugt in Hast und ohne Samen
der Mutter die mich nie geboren
hab ich heute Nacht geschworen
ich werd ihr eine Krankheit schenken
und sie danach im Fluss versenken

Mutter

In ihren Lungen wohnt ein Aal
auf meiner Stirn ein Muttermal
entferne es mit Messers Kuss
auch wenn ich daran sterben muss

Mutter

In ihren Lungen wohnt ein Aal
auf meiner Stirn ein Muttermal
entferne es mit Messers Kuss
auch wenn ich verbluten muss

Mutter
oh gib mir Kraft




Spieluhr

Ein kleiner Mensch stirbt - nur zum Schein
Wollte ganz alleine sein
Das kleine Herz stand still fur Stunden
So hat man es fur tot befunden
Es wird verscharrt in nassem Sand
Mit einer Spieluhr in der Hand

Der erste Schnee das Grab bedeckt
Hat ganz sanft das Kind geweckt
In einer kalten Winternacht
Ist das kleine Herz erwacht

Als der Frost ins Kind geflogen
Hat es die Spieluhr aufgezogen
Eine Melodie im Wind
Und aus der Erde singt das Kind

Hoppe hoppe Reiter
Und kein Engel steigt herab
Mein Herz schlagt nicht mehr weiter
Nur der Regen weint am Grab
Hoppe hoppe Reiter
Eine Melodie im Wind
Mein Herz schlagt nicht mehr weiter
Und aus der Erde singt das Kind

Der kalte Mond in voller Pracht
Hort die Schreie in der Nacht
Und kein Engel steigt herab
Nur der Regen weint am Grab

Zwischen harten Eichendielen
Wird es mit der Spieluhr spielen
Eine Melodie im Wind
Und aus der Erde singt das Kind

Hoppe hoppe Reiter
Und kein Engel steigt herab
Mein Herz schlagt nicht mehr weiter
Nur der Regen weint am Grab
Hoppe hoppe Reiter
Eine Melodie im Wind
Mein Herz schlagt nicht mehr weiter
Und aus der Erde singt das Kind




Zwitter

Ich hab ihr einen Kus gestohlen
Sie wollte sich ihn wiederholen
Ich hab sie nicht mehr losgelassen
Wir schmolzen so zu einer Masse
So ist es mir nur allzu Recht
Ich bin ein schones Zweigeschlecht
Zwei Seelen unter meiner Brust
Zwei Geschlechter eine Lust

Zwitter Zwitter
Zwitter Zwitter

Ich gehe anders durch den Tag
Ich bin der schonste Mensch von allen
Ich sehe wunderbare Dinge
Sie sind mir vorher gar nicht aufgefallen
Ich kann mich jeden Tag beglucken
Ich kann mir selber Rosen schicken
Da ist kein zweiter und kein dritter
Eins und eins das ist gleich

Zwitter Zwitter
Ich bin so verliebt
Zwitter Zwitter
Ich bin in mich verliebt

Eins fur mich
Eins fur dich
Gibt es nicht
Fur mich

Eins fur mich
Eins fur dich
Eins und eins
Das bin ich

Ich bin alleine doch nicht allein
Ich kann mit mir zusammensein
Ich kusse fruh mein Spiegelbild
Und schlafe abends mit mir ein
Wenn die andren Madchen suchten
Konnte ich mich selbst befruchten
So bin ich dann auch nicht verzagt
Wenn einer zu mir "Fick dich" sagt

Zwitter Zwitter
Ich bin so verliebt
Zwitter Zwitter
Ich bin in mich verliebt
Eins fur dich
Eins fur mich...




Rein raus

Ich bin der Reiter
Du bist das Ross
Ich steige auf
Wir reiten los
Du stohnst
Ich sag dir vor
Ein Elefant im Nadelohr

Rein, raus

Ich bin der Reiter
Du bist das Ross
Ich hab den Schlussel
Du hast das Schloss
Die Tur geht auf
Ich trete ein
Das Leben kann so prachtvoll sein

Rein, raus

Tiefer, tiefer
Sag es! Sag es laut!
Tiefer, tiefer
Ich fuhl mich wohl in deiner Haut
Und tausend Elefanten brechen aus

Der Ritt war kurz
Es tut mir leid
Ich steige ab
Hab keine Zeit
Muss jetzt zu den andren Pferden
Wollen auch geritten werden

Rein, raus

Rein (tiefer)
Raus (tiefer)




Adios

Er legt die Nadel auf die Ader
und bittet die Musik herein
zwischen Hals und Unterarm
die Melodie fahrt leise ins Gebein

Er hat die Augen zugemacht
in seinem Blut tobt eine Schlacht
ein Heer marschiert durch seinen Darm
die Eingeweide werden langsam warm

Nichts ist fur dich
nichts war fur dich
nichts bleibt fur dich
fur immer

Er nimmt die Nadel von der Ader
die Melodie fahrt aus der Haut
Geigen brennen mit Gekreisch
Harfen schneiden sich ins Fleisch
er hat die Augen aufgemacht
doch er ist nicht aufgewacht

Nichts ist fur dich
nichts war fur dich
nichts bleibt fur dich
fur immer




Nebel

Sie stehen eng umschlungen
Ein Fleischgemisch so reich an Tagen
Wo das Meer das Land beruhrt
Will sie ihm die Wahrheit sagen

Doch ihre Worte frisst der Wind
Wo das Meer zu Ende ist
Halt sie zitternd seine Hand
Und hat ihn auf die Stirn gekusst

Sie tragt den Abend in der Brust
Und weiss dass sie verleben muss
Sie legt den Kopf in seinen Schoss
Und bittet einen letzten Kuss

Und dann hat er sie gekusst
Wo das Meer zu Ende ist
Ihre Lippen schwach und blass
Und seine Augen werden nass

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